Liebe Leserinnen und Leser,

Ende Oktober 2012 fegte ein gewaltiger Hurrikan über New York City hinweg, der in die Geschichte eingehen sollte. „Superstorm“ Sandy verursachte Milliardenschäden in der Metropole, Dutzende von Menschen kamen ums Leben. Für eine Neurowissenschaftlerin war der Sturm jedoch auch eine Chance: Yoko Nomura befand sich mitten in einem wissenschaftlichen Experiment. Sie hatte zuvor eine Kohorte von Hunderten von werdenden New Yorker Müttern zusammengestellt. Ihre „Stress-in-Pregnancy“-Studie sollte die möglichen Auswirkungen von pränatalem Stress auf das ungeborene Baby erforschen. Nomura wollte damit untersuchen, wie umweltbedingte Stressfaktoren Veränderungen in der Genetik auslösen können.

Der Sturm stellte ihre Forschung jedoch vor eine neue, dringende Frage: Nomora wollte wissen, ob der pränatale Stress einer Naturkatastrophe sich anders auf die Babys im Mutterleib auswirkt als auf die Kinder, die vor dem Hurrikan geboren oder nach ihm gezeugt wurden.

Mehr als ein Jahrzehnt später hat die Wissenschaftlerin ihre Antwort. Die Ergebnisse offenbaren eine verblüffende Diskrepanz: Kinder, die während Sandy im Mutterleib waren, haben heute ein überdurchschnittlich hohes Risiko für psychiatrische Erkrankungen. Diese Erkenntnisse enthüllen eine bisher wenig beachtete Konsequenz der Klimakrise: Ein sich veränderndes Klima beeinflusst nicht nur die Umwelt, in der wir leben. Vielmehr führt es zu Veränderungen in unseren Gehirnen. Mehr zu den erstaunlichen Forschungsergebnissen lesen Sie beim Guardian

Weitere Neuigkeiten gibt’s wie immer in unserer Presseschau. Damit verabschieden wir uns in ein langes Wochenende und wünschen Ihnen frohe Ostern!

Neuseelands Gletscher „zertrümmert und zerstört“

Meldung, 2 Minuten Lesezeit

Dramatische Gletscherschmelze in Neuseeland: Eine neue Untersuchung hat ergeben, dass die Eisgiganten des Pazifikstaates wegen der Auswirkungen des Klimawandels immer weiter schrumpfen, während die Schneegrenze steigt. Dies teilte das Nationale Institut für Wasser- und Atmosphärenforschung (Niwa) am Montag mit. „In den letzten Jahren haben wir beobachtet, dass sich dieser Anstieg beschleunigt, so dass wir einen anhaltenden Trend des Gletschereisverlusts erleben“, sagte Niwa-Programmleiter Andrew Lorrey. Die atemberaubende Landschaft Neuseelands sei dabei, sich grundlegend zu verändern. Nach einer Reihe von warmen Jahren beobachten Experten flächendeckende Schäden, die kaum noch wiedergutzumachen seien. RND.de berichtet

Wer Naturschutz will, darf den Bauern nicht das Feld überlassen

Kommentar, 4 Minuten Lesezeit

Es wirkte wie das Pfeifen im Walde, schreibt Thomas Krumenacker in einem Kommentar für spektrum.de. „Ich kann bestätigen, dass das Renaturierungsgesetz noch lebt“, sagte Belgiens grüner Umweltminister Alain Maron am Montagabend in Brüssel. Das sollte Hoffnung machen, legt in Wahrheit aber offen, wie deprimierend weit die EU von einer wegweisenden Kurskorrektur in Sachen Naturschutz entfernt ist. Denn eigentlich hätten an diesem Tag die Bio-Sektkorken knallen sollen. Geplant war, dass die Umweltministerinnen und -minister der Mitgliedsländer nach mehr als zwei Jahren des intensiven Verhandelns endgültig grünes Licht für das Inkrafttreten des Renaturierungsgesetzes geben. Seit der Sitzung am Montag bekommt das alles wieder den Klang einer Zukunftsvision

Kürbisanbau im Hochwassergebiet

Audiobeitrag, 6 Minuten Laufzeit

In Bangladesch leben rund 170 Millionen Menschen. Für sie stellt der Klimawandel ein großes Problem dar: Das Land ist in weiten Teilen flach und in vielen Regionen liegt es nur knapp über dem Meeresspiegel – keine gute Voraussetzung für einen zukünftigen Anstieg der Weltmeere. Aber auch heute schon sorgt der Monsunregen dafür, dass viele Flüsse über die Ufer treten. Deshalb gibt es immer weniger Land, das sich bewirtschaften lässt. Hilfsorganisationen starteten 2022 ein Projekt mit neuen Anbaumethoden im Hochwassergebiet. Dort bauen landlose Frauen nun Kürbisse an – eine Chance für sie, Geld zu verdienen. Kürbisse sind für das Projekt in Bongram Char ideal: Die einjährigen Pflanzen brauchen viel Platz, den es dort reichlich gibt. Der Deutschlandfunk hat die ganze Geschichte

Asiatische Hornisse breitet sich rasant aus

Meldung, 3 Minuten Lesezeit

Die eingeschleppte Asiatische Hornisse hat sich im Südwesten im vergangenen Jahr rasant ausgebreitet und der Blick auf das laufende Jahr verheißt aus Expertensicht nichts Gutes. Das Tier, das Honigbienen vertilgt, es aber auch auf andere Insekten abgesehen hat, sei in Baden-Württemberg inzwischen sehr stark vertreten, sagte Benjamin Waldmann, Referent für invasive Arten beim baden-württembergischen Umweltministerium. Der milde Winter und die weiter milde Witterung ohne dauerhaften Frost in diesem Frühjahr dürften dazu führen, dass sich diese Hornissenart im Laufe des Jahres nochmals stark vermehrt. Das macht Naturschützern große Sorgen. FAZ.net hat mehr dazu

Seehunde und Milchkühe sterben

Bericht, 3 Minuten Lesezeit

Die größte je dokumentierte Vogelgrippewelle breitet sich aus. Jetzt ist das Virus auch bei einigen Milchkühen in den USA nachgewiesen worden. Die Krankheit sei vor allem bei älteren Kühen in den Bundesstaaten Texas, Kansas und New Mexico aufgetreten, teilte das US-Landwirtschaftsministerium in Washington mit. Das Virus führe dazu, dass die Kühe weniger Appetit haben und weniger Milch geben. Wahrscheinlich seien die Kühe von Wildvögeln angesteckt worden. Auch in unverarbeiteter Milch sei der Erreger entdeckt worden. Die Sicherheit und Lieferbarkeit von Milch in den USA sei aber nicht gefährdet. Die dynamische Entwicklung der aktuellen Vogelgrippewelle kann Experten zufolge „artengefährdend“ werden, berichtet taz.de 

Berühmte New Yorker Eule hatte bei ihrem Tod Rattengift im Körper

Meldung, 2 Minuten Lesezeit

Nachdem die Eule Flaco im vergangenen Jahr aus einem Käfig im New Yorker Central Park Zoo entkommen und zu einer lokalen Berühmtheit geworden war, warnten Experten nun vor den Gefahren, denen der Vogel in freier Wildbahn ausgesetzt war. Am Montag gab die Wildlife Conservation Society bekannt, dass diese Gefahren zu Flacos Tod führten. Flaco starb letzten Monat offenbar nach einem Zusammenstoß mit einem Gebäude in der Upper West Side. Eine Obduktion ergab später, dass die Eule zum Zeitpunkt ihres Todes unter anderem Rattengift in ihrem Körper hatte. Der leitende Tierarzt der Wildlife Conservation Society erklärte gegenüber der Washington Post, dass diese zum Tod des 13-jährigen Uhus beigetragen haben könnten