DPA Ticker

325 000 Gratis-Bahntickets für Soldaten im ersten Halbjahr

Berlin (dpa) - Bundeswehr-Soldaten können seit Jahresbeginn kostenlos mit der Bahn fahren und haben in den ersten sechs Monaten schon rund 325 000 Gratis-Fahrkarten gebucht. «Wir freuen uns, dass die Soldatinnen und Soldaten das Angebot umfänglich nutzen», erklärte eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums am Sonntag. Zuvor hatte die «Bild am Sonntag» über die Zahl berichtet.

Das Angebot wird damit stärker nachgefragt als ursprünglich erwartet - trotz der Einschränkungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie seit Mitte März. «Wie die Nutzungszahlen bezogen auf das Angebot tatsächlich ausfallen würden, ließ sich zum Start des Projekts nicht valide sagen», erklärte die Sprecherin. «Die angenommenen Zahlen mit 300 000 Fahrten pro Jahr, die wir als Startpunkt genutzt haben, sind Schätzwerte auf der Grundlage der nach wissenschaftlichen Standards in der Bundeswehr durchgeführten Mobilitätsstudie (2015).»

Die «Bild am Sonntag» berichtete, wegen der großen Nachfrage müsse die Bundeswehr das Budget für 2021 deutlich aufstocken. Nach ersten Planungen könnten bis zu 30 Millionen Euro für Fahrscheine im Regional- und Fernverkehr fällig werden, so die Zeitung. Die Ministeriumssprecherin verwies zu dieser Frage auf einen derzeit laufenden Evaluationsprozess - vor dessen Abschluss könne man sich nicht zu Kostenprognosen äußern.

Bundeswehr-Soldaten können seit Januar in Uniform alle Züge der Bahn kostenfrei für dienstliche und private Fahrten nutzen. Das sieht eine Vereinbarung zwischen dem Verteidigungsministerium und dem Unternehmen vor. Die Regelung gilt sowohl für den Fernverkehr als auch für Regionalzüge. Ziel war es unter anderem, die Bundeswehr im öffentlichen Leben präsenter zu machen.

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sagte der «Bild am Sonntag»: «Das kostenlose Bahnfahren für Soldaten in Uniform ist ein herausragender Erfolg. Dieses Erfolgsmodell darf jetzt nicht durch Diskussionen um Kosten beschädigt werden, wenn mehr Soldaten das Angebot nutzen, als ursprünglich gedacht.»

Mehr zum Thema

Leseecke

Das Greenpeace Magazin ist nun Geschichte

MEHR BEITRÄGE