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Erneut mehr als 40 Corona-Neuinfektionen in Tokio (Foto - aktuell)

Tokio (dpa) - Erneut sind in Tokio mehr als 40 Neuinfektionen mit dem
Coronavirus bestätigt worden. Wie der japanische Fernsehsender NHK am
Donnerstag berichtete, wurden binnen eines Tages weitere 41 Menschen
positiv auf das Virus getestet. Vor einer Woche hatte die
Gouverneurin der Hauptstadt, Yuriko Koike, das Alarmsystem «Tokio
Alert» wieder aufgehoben. Seither dürfen Kneipen und Restaurants
wieder bis in den späten Abend öffnen. Doch stieg die Zahl der
täglichen Neuinfektionen in den vergangenen Tagen wiederholt auf über
40 Fälle, was die Sorge vor einer zweiten Infektionswelle schürt. Als
eine Problemzone wurde Tokios nächtliches Amüsierviertel Shinjuku mit
seinen Hostessbars ausgemacht. Die Stadtregierung rief die Bürger
erneut zu Vorsichtsmaßnahmen auf.

Derweil begann am Donnerstag der Wahlkampf für das Amt des
Gouverneurs. Es wird mit einer Wiederwahl Koikes am 5. Juli
gerechnet. Einer ihrer gut ein Dutzend Gegenkandidaten,
Ex-Schauspieler Taro Yamamoto, fordert wegen der andauernden
Corona-Krise eine Absage der Olympischen Spiele. Tokio will im Sommer
nächsten Jahres die wegen der globalen Pandemie um ein Jahr
verschobenen Olympischen Spiele ausrichten. Die Milliarden an
Steuergeldern sollten besser für die wirtschaftlich unter der den
Folgen der Corona-Pandemie leidenden Menschen eingesetzt werden, so
Yamamoto.

Japan hatte gegen Ende Mai den Notstand im ganzen Land aufgehoben, da
die Krise so gut wie unter Kontrolle gebracht worden sei. Während des
Notstands war die Bevölkerung aufgerufen, möglichst zu Hause zu
bleiben. Ausgangssperren wie in Europa sind rechtlich nicht möglich.

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