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Corona-Krise: Vatikan verlangt Reduktion der Waffenproduktion

Rom (dpa) - Angesichts der weltweiten Probleme durch die Corona-Pandemie fordert der Vatikan eine «Globalisierung der Solidarität» und weniger Waffen. Die katholische Kirche wolle aktiv sowohl auf internationaler Ebene als auch in Gemeinden vor Ort Konflikte entschärfen und Vertrauensbildung stärken, sagte Kurienkardinal Peter Turkson am Dienstag in Rom. Als Reaktion auf Instabilität sei nach der Corona-Krise nicht bloßer Wiederaufbau gefragt. Es brauche Ideen für eine andere Welt, unterstrich der Kardinal mit anderen Experten einer Vatikan-Kommission zu Covid-19. Sie forderten eine Reduktion der Waffenproduktion.

«Dies ist keine Zeit, um Waffen zu produzieren», sagte die vatikanische Wirtschaftsexpertin Alessandra Smerilli. Für Jobs, die in der Rüstungsindustrie wegfielen, könnten andere in sozialen und medizinischen Sektoren entstehen.

Der 71-jährige Turkson, der aus Ghana kommt, sagte, die Kirche wolle sich mit lokalen Verbänden darum kümmern, dass Solidarität und Vertrauen zwischen den Menschen mehr Gewicht erhielten. Papst Franziskus habe die Kommission zu Covid-19 eingesetzt, um Aktion zu erzeugen, nicht nur Nachdenken.

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