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Gericht in Kolumbien stoppt US-Einsatz gegen Drogenhandel vorerst

Bogotá (dpa) - Ein Gericht in Kolumbien hat eine umstrittene US-Mission zur Unterstützung im Kampf gegen den Kokainhandel vorerst gestoppt. Die Regierung müsse den Einsatz zunächst vom Parlament billigen lassen, berichtete die Zeitung «El Tiempo» am Donnerstagabend (Ortszeit) unter Berufung auf das Verwaltungsgericht von Cundinamarca. Demnach bekam Präsident Iván Duque eine Frist von 48 Stunden, um die Genehmigung für jegliche Aktivität auszusetzen.

Rund 50 Soldaten einer US-Elite-Einheit waren im Mai und Juni für vier Monate nach Kolumbien gekommen. Armeechef Luis Fernando Navarro hatte in einem Video gesagt, die Einheit des US Southern Command werde das Militär des Landes in «Verfahren und Taktiken zur Verbesserung des Kampfes gegen den Drogenhandel» beraten. Das US Southern Command bestätigte die Information kolumbianischen Medien zufolge. Dennoch löste der Einsatz eine Kontroverse aus.

Verteidigungminister Carlos Holmes Trujillo wurde in den Senat geladen, um zu erklären, warum er das Parlament nicht wie vorgesehen konsultiert habe. Das Gericht forderte Präsident Ivan Duque dem Medienbericht zufolge auf, dem Senat alle Informationen im Zusammenhang mit der US-Einheit zur Verfügung zu stellen. Die Regierung will die Entscheidung anfechten.