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Guinea setzt im Kampf gegen Corona auf russischen Impfstoff

Conakry (dpa) - Als eines der ersten Länder des Kontinents hat das westafrikanische Guinea mit Corona-Impfungen begonnen. Das nationale Fernsehen zeigte am Mittwochabend Minister, die im Präsidentenpalast geimpft wurden. Ihnen wurde den Angaben zufolge das russische Präparat «Sputnik V» gespritzt. «Wir hoffen, dass diese Impfung auf den Rest der Bevölkerung übertragen wird», sagte Parlamentspräsident Amadou Damaro nach der Impfung. In Guinea wurden nach Zahlen der Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union, Africa CDC, bisher 13 680 Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 registriert. 80 Menschen starben demnach.

CDC-Direktor John Nkengasong mahnte am Donnerstag in einer Video-Pressekonferenz, dass schnelle Impfkampagnen auf dem afrikanischen Kontinent auch im Interesse der westlichen Länder seien. «Covid-19 wird nirgendwo in der westlichen Welt besiegt werden, wenn es sich in den Schwellenländern weiterhin hält», sagte Nkengasong. «Dem ganzen Gerede von internationaler Solidarität und Zusammenarbeit müssen jetzt Taten folgen.» Die internationale Partnerschaft habe sich bisher bewährt, doch nun seien neue Akzente nötig. Die ab dem 1. Januar in Kraft tretenden Afrikanische Freihandelszone AfCFT biete dabei eine Chance.

«Impfstoffe sind zweifellos eine entscheidende Stütze für unsere Entwicklung auf dem Kontinent geworden», meinte Nkengasong. Er forderte nach der Eindämmung der Pandemie eine bessere Vorbereitung für künftige Fälle: «Die wichtigste Lektion, die wir als Kontinent zu lernen haben: Wir müssen für künftige Pandemien in der Lage sein, eigene Impfstoffe in Afrika herstellen zu können.»

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