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Israel: Hackerattacke von «Lazarus» auf Rüstungsindustrie vereitelt

Tel Aviv (dpa) - Israel hat nach eigenen Angaben eine Cyberattacke auf führende Firmen seiner Rüstungsindustrie vereitelt. Hinter dem Angriff stehe die internationale Hackergruppe «Lazarus», teilte das Verteidigungsministerium am Mittwoch mit. Die Organisation werde von einem fremden Land unterstützt. Experten vermuten, dass die Hackergruppe aus Nordkorea stammt.

Die Hacker hätten unter anderem falsche Linkedin-Profile verwendet, hieß es in der Mitteilung. Sie hätten sich dabei als Manager, Geschäftsführer und ranghohe Mitarbeiter von Personalabteilungen sowie Repräsentanten internationaler Unternehmen ausgegeben. «Sie haben Mitarbeiter führender Rüstungsunternehmen kontaktiert, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen und sie mit verschiedenen Jobangeboten zu ködern», teilte das Verteidigungsministerium mit. Beim Senden der Jobangebote hätten die Hacker versucht, in die Rechner der Angestellten einzudringen und an geheime Sicherheitsinformationen zu gelangen. Außerdem hätten sie versucht, über die offiziellen Webseiten verschiedener Unternehmen in die Systeme einzudringen.

Die Attacken seien sofort von einer Einheit des Verteidigungsministeriums identifiziert und abgewehrt worden. Es sei kein Schaden in den Netzwerken entstanden. Man untersuche die Vorfälle weiter.

Die Hacker-Gruppe «Lazarus» hatte bei Attacken auf Geldautomaten in Asien und Afrika Schätzungen zufolge Dutzende Millionen Dollar erbeutet. Die Organisation wird auch hinter der verheerenden Cyberattacke auf Sony Pictures vermutet, die das Hollywood-Studio 2014 für Wochen lahmlegte. Der Gruppe wird auch ein Angriff auf die Zentralbank von Bangladesch im Jahr 2016 zugeschrieben, bei dem 81 Millionen Dollar erbeutet wurden.

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