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Rodungen für Autobahnausbau im Dannenröder Wald abgeschlossen

Homberg/Ohm (dpa) - Trotz heftiger Proteste von Aktivisten sind die Rodungen für den Weiterbau der Autobahn 49 im Dannenröder Wald in Hessen erfolgreich beendet worden. Die Fällarbeiten seien nun abgeschlossen, teilte die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (DEGES) am Dienstag mit. «Damit wurde ein nächster wichtiger Schritt für die Realisierung des letzten Teilstücks der A 49 zwischen Gießen und Kassel vollzogen.» In den nächsten Wochen sollen aber noch kleinere Arbeiten wie das Abtransportieren gefällter Bäume erfolgen. Aufgrund zahlreicher Aufrufe von Gegnern des Projektes rechnet die Deges weiter mit Protesten und Störaktionen.

Zuvor hatte die Polizei in dem Wald bei Homberg/Ohm das letzte verbliebene Camp von Gegnern des A49-Weiterbaus geräumt. Einsatzkräfte holten noch einmal Umweltaktivisten von Bäumen und hohen Bauten. Am Nachmittag meldete die Polizei auf Twitter, dass die Räumungsarbeiten beendet seien: «Die letzte Person ist durch unsere Einsatzkräfte sicher aus der Höhe zurück auf den Boden gebracht worden.» 13 Personen seien am Dienstag in Gewahrsam genommen sowie 4 Ermittlungs- und 24 Ordnungswidrigkeiten-Verfahren eingeleitet worden.

Vor rund einem Monat hatten die Rodungen für das neue Autobahnstück in Mittelhessen begonnen. Begleitet wurden sie von einem Großeinsatz der Polizei. Bereits zuvor waren im Herrenwald bei Stadtallendorf sowie im Maulbacher Wald bei Homberg Bäume gefällt worden. Laut der Deges geht es insgesamt um eine Rodungsfläche von rund 85 Hektar. Umwelt- und Klimaschützer hatten den Dannenröder Wald vor mehr als einem Jahr besetzt, um das Projekt zu stoppen. Sie sehen den Plan zum A49-Ausbau angesichts des Klimaschutzes als überholt an. Befürworter hoffen, dass der Lückenschluss weniger Verkehrsbelastung in den Dörfern der Region sowie eine schnellere Verbindung zwischen Kassel und Gießen bringt.