Auf ihren Expeditionen beobachtet Antje Boetius tiefgreifende Veränderungen in den Ozeanen. Im Greenpeace Magazin 6.22 erklärt die Polar- und Meeresforscherin, wie die weitere Zerstörung verhindert und die Meeres erwärmung gestoppt werden kann.

Frau Boetius, das Tiefseetauchen ist nicht vielen Menschen vergönnt, Sie waren schon oft weit unter der Meeresoberfläche. Wann zuletzt?

Das war erst vor ein paar Monaten vor Madeira. Dort haben wir den Abhang dieser atlantischen Vulkaninsel zwischen 500 und 1000 Metern und die Vielfalt der Lebensgemeinschaft daran untersucht. Ich habe derzeit ein Forschungsprojekt zu den vulkanischen Seebergen der Arktis, und mich interessiert, ob sich die Tiefseelandschaften ähneln.

Nehmen Sie uns doch mal mit auf so eine Tauchfahrt.

Zunächst bereiten mein Team und ich uns auf die Ziele vor. Wo wollen wir genau hin, was wollen wir filmen, welche Proben wollen wir nehmen? Weil so eine Expedition aufwendig und teuer ist, planen wir alles genau. Direkt vor dem Tauchgang gibt es eine Besprechung, dann steigen wir von einem Schlauchboot aus ins U-Boot ein. Manchmal werden wir auch im U-Boot per Kran über Bord gehoben. An der Oberfläche machen wir noch ein paar Checks. Da geht es immer ein bisschen wild zu.

Wieso?

Durch den Wellenschlag fühlst du dich wie in einer Waschmaschine. Es schaukelt in alle Richtungen, es kann sehr warm werden. Da ist man heilfroh, wenn die Klappe zugeht, wir die ersten zehn, zwanzig Meter hinter uns haben und das Schaukeln aufhört.

Ist es nicht unheimlich, in die Tiefe zu schweben?

Das fühlt sich sehr, sehr schön an! Wen von oben die Sonne strahlt, glitzert alles und die ersten Fische schauen zu uns rein. Zwischen dem U-Boot und dem Schiff wird weiter kommuniziert, etwa zu den Abläufen und der Sicherheit. Je weiter man sinkt, desto weniger bleibt von diesem leuchtenden Blau. In klaren, ozeanischen Regionen verlässt man bei etwa 200 Metern die Zone, in der Lebewesen das Licht für die Fotosynthese nutzen können. Sobald man  aus dem Sonnenlicht raus ist, wird es erst preußisch blau, und dann, so bei 400, 500 Metern, komplett schwarz.

Welche Lebewesen kommen da vorbei?

Es gibt keine Algen mehr, sondern nur noch Partikel aus ihren Resten, Meeresschnee genannt, und die Fische sehen merkwürdiger aus. Sie tarnen sich vor Räubern. Die meisten Lebewesen dort unten machen ihr eigenes Licht, Tintenfische, Schnecken, Würmer, überall funkelt es. Bei 500 Metern stoppen wir noch mal, um Technikchecks durchzuführen. Dort herrscht ein Druck von fünfzig Bar, er ist also fünfzigmal höher als an der Oberfläche. Dann geht es weiter bis zum Grund, da schalten wir viel Licht zu, um möglichst weit sehen zu können.

Wie tief sind Sie bisher gewesen?

Ich war bei knapp 3500 Metern. Alles, was jenseits von 4000 Metern in den Tiefseeebenen und Gräben liegt, machen wir normalerweise mit ferngesteuerten Robotern, weil allein das Absinken schon Stunden dauert und man dann nur noch wenig Zeit für die eigentliche Arbeit hat.

Wie oft entdecken Sie neue Arten?

Bei fast jedem Tauchgang dokumentieren wir etwas, was noch keiner zuvor gesehen hat. Ich forsche vor allem zu Landschaften, oft werden diese von Lebewesen wie Schwämmen, Korallen, Haarsternen und Rasen von großen Würmern geprägt. Meine Spezialität ist nicht die Bestimmung der Tiere, sondern die Frage, von welcher Energie die Lebewesen zehren und wie die Nahrungsnetze einschließlich der Mikroben funktionieren. Aber ich liebe die Entdeckung von ungewöhnlichen Tieren und die Dokumentation ihres Verhaltens. Vor Madeira war ich dabei, als ein beeindruckend schöner Glaskalmar und ein großer Degenfisch gefilmt werden konnten.

Weil das Meer und vor allem die Tiefsee so schwer zugänglich sind, wissen wir noch recht wenig. Gilt das auch für das System Meer und wie es unser Leben beeinflusst?

Die Grundlagen der Rolle des Ozeans in der Erdgeschichte und ihre Bedeutung für uns kennen wir mittlerweile sehr gut. Wir wissen, dass das Leben auf der Erde, wie wir es kennen, ohne den Ozean nicht existieren würde. Wir kennen die Meeresströmungen, wissen, wie viel Wärme aufgenommen wird, wie tief die Meere sind, wie viel Kohlendioxid sie schlucken. Aber in allen Bereichen gibt es noch viel zu forschen. Nehmen wir nur einmal den beliebten Satz „Die Hälfte des Sauerstoffs, den wir atmen, stammt aus dem Meer“: Wenn wir das über die ganze Erdgeschichte und für die Zukunft berechnen wollen, dann fehlen uns Bausteine. Wir wissen nicht genau, seit wann es Leben gibt, das Sauerstoff produziert. Und wie lange es dauerte, bis die Meere sauerstoffreich wurden, wie oft der Ozean seinen Sauerstoff wieder verloren hat und warum – und wie das in Zukunft sein wird, wenn die Erderwärmung steigt und sich Strömungen und Durchmischungsprozesse ändern.

Welche Unsicherheiten gibt es bei aktuellen Entwicklungen?

Ein Beispiel ist das Artensterben im Meer und wie man die Lebensvielfalt am besten schützt. Neuen Hochrechnungen zufolge schwinden die Arten derzeit im Meer schneller als an Land. Zugleich ist aber unklar, warum das so ist, was dagegen getan werden kann. Und auch, wie viele Arten überhaupt wo im Meer leben.

Wo zeigen sich für Sie die Folgen des Klimawandels am deutlichsten?

Beim Schwund von Meereis in der Arktis, der Abschmelzrate von Gletschern, dem Ausbleichen von Korallenriffen weltweit und den Hitzewellen im Meer. 2012, im Jahr mit der bisher größten Meereisschmelze, war ich mit unserem Forschungseisbrecher „Polarstern“ in der Arktis. Wir haben den Rückgang des Eises verfolgt und erforscht, was mit den im Eis lebenden Organismen passiert. Riesige Mengen an Meereisalgen sind in die Tiefe gesunken. Im nächsten Jahr wieder holen wir diese Arbeit. Wir wollen klären, wie  sich das Leben verändert, wenn das Meereis schwindet. Ich sorge mich um die Folgen für große Meeressäuger, wie das arktische Walross, das seine Jungen nicht groß ziehen kann, wenn die Eisfläche fehlt.

© Karen Hissmann JAGO-Team GEOMAR Kiel (CC-BY 4.0)<p>Antje Boetius ist schon mehrmals mit U-Booten abgetaucht, so wie hier vor einigen Jahren im Schwarzen Meer, und hat Hunderte Tiefseetauchgänge mit Robotern geleitet</p>
© Karen Hissmann JAGO-Team GEOMAR Kiel (CC-BY 4.0)

Antje Boetius ist schon mehrmals mit U-Booten abgetaucht, so wie hier vor einigen Jahren im Schwarzen Meer, und hat Hunderte Tiefseetauchgänge mit Robotern geleitet

Welche weiteren Veränderungen sehen Sie?

Hitzewellen im Meer sind zerstörerisch. Letztes Jahr sind Millionen von Organismen durch Überhitzung gestorben und wurden bergeweise vor der Pazifikküste angeschwemmt. Hitze bedroht auch die Nord- und Ostsee. Invasive Arten nehmen zu, es kommt zu massiven Algen- und Quallenblüten. Gerade Vibrionen will man nicht haben. Die Bakterien können Wundinfektionen und Magen-Darm-Krankheiten auslösen. Verschmutzungen und Hitzewellen führen weltweit da zu, dass Strände gesperrt werden und Touristen ausbleiben.

Ab wann spricht man von Hitzewellen im Meer?

Wenn das Wasser mehrere Tage lang wesentlich wärmer ist als es für eine Region zu der Jahreszeit normal wäre. In Nord- und Ostsee ist das im Sommer bei mehr tägigen Wassertemperaturen um die zwanzig Grad der Fall, im Mittelmeer wurden schon Hitzewellen mit dreißig Grad auf gezeichnet.

Dann kommt das Leben durch ein an der. Es können sich Algen zersetzen, massive Schleimbildungen erfolgen und die Larven von Fischen sterben. Durch die Zersetzungsprozesse sinkt der Sauerstoffgehalt, und dann ersticken die Meerestiere.

In ihrem Koalitionsvertrag hat die Ampelregierung für den Schutz der Meere eine „Offensive“ und unter anderem eine "kohärente und verbindliche" Strategie versprochen. Was muss angegangen werden?

Klare Regeln zum Schutz der Meere gab es auch schon vorher, sie müssen nun aber dringend von dieser Bundesregierung umgesetzt werden, weil wir unsere Ziele bislang nicht erreicht haben, auch nicht in Nord- und Ostsee. Wir müssen die chemische Belastung und Überdüngung unserer Küstengewässer zurückfahren, es darf also viel weniger Nitrat aus den Böden in die Meere gelangen. Zudem müssen wir den wenigen Raum klug nutzen. Es gilt, Windparks auszubauen und mit dem Raumbedarf von Naturschutz, Fischerei und Verkehr sinnvoll zu verknüpfen. Denn für alles reicht der Platz gar nicht. Und Deutschland muss Stellung sowohl zur Finanzierung des internationalen Meeresschutzes wie auch zu den Fragen des Tiefseebergbaus beziehen. Im Meeresboden gibt es riesige Rohstoffvorkommen, deren Gewinnung aber viel Zerstörung anrichten könnte – China schreitet bei der Vorbereitung von Länderabkommen zum Tiefseebergbau mit großem Tempo voran. Wir in Europa brauchen eine Haltung dazu. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron lehnt die Förderung von Stoffen wie Mangan oder Kobalt im Meer bislang ab, weil die Risiken für die Ökosysteme zu groß seien. Auch einige wenige Konzerne äußerten sich so. Frankreich wirbt für ein Moratorium, Deutschland bisher nicht eindeutig. Natürlich müssen wir verstehen, wo künftig die Ressourcen für unsere starke Chemie und Metallindustrie herkommen sollen und zu welchen Bedingungen. Auch von den G7 gibt es bisher kein gemeinsames Nein, sondern die Frage, ob der Abbau unter höchsten ökologischen Schutzvorgaben funktionieren könnte. Allerdings müssen die noch entwickelt werden – und da fehlt es an Forschung.

Die Vereinten Nationen haben die „Dekade der Ozeanforschung für nachhaltige Entwicklung“ ausgerufen. Erlebt die Forschung goldene Zeiten, erhalten Sie mehr Geld?

Nein, im Gegenteil. Abgesehen von der großartigen Entscheidung, dass unser Forschungsschiff „Polarstern“ einen Nachfolger bekommt, ist für die Meeres- und Klimaforschung wahrscheinlich weniger Geld da. Selbst wenn das Budget gehalten werden sollte – wonach es nicht aussieht –, schrumpft es durch die gestiegenen Kosten, allen voran für Energie, Personal und Sanierungen. Ich gehe derzeit davon aus, dass wir zwanzig bis dreißig Prozent weniger haben werden.

© Esther Horvath<p>Das U-Boot „Lula 1000“ bietet Platz für drei Forschende und kann bis zu tausend Meter tief absinken</p>
© Esther Horvath

Das U-Boot „Lula 1000“ bietet Platz für drei Forschende und kann bis zu tausend Meter tief absinken

Ein Ziel der UN-Dekade ist es, bis 2030 dreißig Prozent der Meeresfläche unter Schutz zu stellen. Schaffen wir das?

Wenn man sich die Zielzahlen weltweit ansieht, wie sie bei den UN-Ozeankonferenzen verkündet werden, geht es voran. Andererseits heißt das Formulieren von Zielen noch nicht, dass wirklich effektiver Schutz geboten wird. So sind die auf Karten markierten Schutzzonen im Ozean oft völlig ungeschützt. Es gibt ja auf dem offenen Meer meist keine Überwachung, in den meisten Ländern keine „Meerespolizei“ und damit wenig Maßnahmen gegen illegale Fischerei. Ein Kollege hat einmal Schiffsbewegungen analysiert und herausgefunden, dass der Fischereidruck in Gebieten, die zu Schutzzonen ernannt wurden, zum Teil doppelt so hoch wie zuvor ist. Die Täter vermuten dort mehr Fisch und dass keine Strafen verhängt werden, eben weil keine Überwachung existiert. Deshalb verdienen solche Schutzgebiete ihre Bezeichnung noch nicht.

Woran scheitert die Kontrolle?

Sie kostet sehr viel Geld, es müssen ja Schiffsflotten unterhalten werden. Während Corona haben wir gesehen, dass es vielen Staaten allein – ohne Einnahmen aus dem Tourismus – gar nicht möglich ist, die Arbeitsplätze im Naturschutz an Land aufrechtzuerhalten. Auf hoher See ist das noch viel teurer.

Sie forschen auch daran, wie sich CO2 wieder aus der Atmosphäre zurückholen und speichern lässt (siehe Seite 46). Dafür hat sich Ihr Institut mit anderen namhaften Einrichtungen zusammengetan. Warum?

Trotz aller Reduktionsziele ist klar, dass wir unsere Emissionen nicht schnell genug auf Null senken können. Es bleibt eine Lücke, trotz der schon ambitionierten Ziele, die Staaten formuliert haben. Es müsste also Kohlendioxid aus bestimmten Industrieprozessen oder bereits emittiertes CO2 aus der Atmosphäre geholt und weg gespeichert werden. Die ersten Hoffnungen lagen ja in einer schnellen Bewaldung, aber wenn man sieht, wie der Wassermangel steigt, die Waldbrände zunehmen und die existierenden Wälder immer schneller abgeholzt werden, weil es an Platz für Viehwirtschaft und An b au fehlt, dann wird klar: Das reicht nicht. Welche Technologien wir also für die CO2-Entfernung einsetzen können, ist nicht klar. Industrielle CO2-Filter sind teuer und nicht ausgereift, und CO2-Speicher im Untergrund sind von vielen Menschen nicht gewollt.

Würden diese Eingriffe in die Umwelt nicht noch mehr Schaden anrichten als Nutzen zu bringen?

Es gibt dazu bisher wenig Erkenntnisse, weil es erst wenige CO2-Speicher gibt. In der norwegischen Nordsee gibt es einen Langzeitversuch zur CO2-Speicherung, wo bisher keine Schäden festgestellt werden konnten. In Deutschland haben wir uns bisher gegen die CO2-Speicherung entschieden, an Land wie im Meer. Tatsächlich ist es im Meer schwer zu beweisen, dass das eingelagerte CO2 nicht entweicht. Vor zwanzig Jahren war ich auch nicht dafür, diese Idee zu verfolgen, weil sie uns eine Legitimation gegeben hätte, Treibhausgase weiter zu emittieren und nicht aus der Kohle auszusteigen. Inzwischen haben wir aber den notwendigen politischen Rahmen und das Ziel, aus den Emissionen auszusteigen. Es geht aber alles viel zu langsam, und die Schäden durch die Klimakrise steigen fundamental schnell, auch bei uns. Deshalb bin ich unbedingt für mehr Forschung und auch großskalige Versuche zur Filterung, Speicherung und Rückholung von CO2. Man darf sich nur nicht vertun: Alles, was mit Rückholung zu tun hat, ist ungleich teurer, als wenn man es gar nicht erst verbrennt, indem man schneller regenerative Energie quellen einsetzt.

Das Meer nimmt auf natürlichem Weg viel Kohlendioxid auf, und es gibt Versuche, Kelpwälder, Seegraswiesen und Mangroven neu anzusiedeln, um diesen Prozess zu beschleunigen. Wie viel bringt das?

Natürlich muss die Natur geschützt und vor allem erst mal wieder restauriert werden, und es ist logisch, Kelpwälder wieder auszuweiten und Mangroven und Seegraswiesen neu zu pflanzen. Aber man muss sich mal die Zahlen ansehen. Wir haben allein in den letzten zwanzig Jahren siebzig Prozent der Kelpwälder der Erde durch den Klimawandel und die Umwelteingriffe verloren. Mangroven werden weiter abgeholzt für Shrimpsfarmen. Wir müssten gigantische Flächen zurückgewinnen. Es gibt noch keine Anzeichen dafür, dass uns das global gelingt.

Um die Meere zu schützen, ist es wichtig, möglichst viele Menschen aufzuklären und mitzunehmen. Sie haben deshalb ein Buch geschrieben, treten im Fernsehen auf, geben Interviews in Podcasts und Zeitungen, haben kürzlich die Drehbuchautoren der Verfilmung des Bestsellers „Der Schwarm“ beraten. Wie ist Ihre Erfahrung: Was kommt an, was führt zu Veränderungen?

Sehr gute Erfahrungen mache ich immer dann, wenn Menschen mit verschiedensten Erfahrungshorizonten zusammenkommen und ihr Wissen teilen mit dem Ziel, Wirkung zu erzielen. Vor allem, wenn man auch über die ökonomischen, sozialen und politischen Bedingungen sprechen kann. Es geht ja bei den Lösungen nicht nur um mehr naturwissenschaftliche Daten, sondern auch um die Frage, wie wir ein Zusammenleben gestalten können, das Klima- und Naturschutz belohnt und nicht unbequemer und teurer ist als das „Weiter so“. Das ist natürlich politisch, aber darum geht es bei Lösungen.

Häufig wollen Menschen auch wissen, was sie individuell beitragen können zum Schutz der Meere, der Umwelt, des Klimas.

Ja, achtzig Prozent aller Fragen, die ich in Gesprächen bekomme, drehen sich darum. Und natürlich spielt die und der Einzelne immer eine Rolle. Es ist wichtig, eine Haltung zu haben und auf seinen individuellen Beitrag zum Umweltschutz zu achten. Man kann wählen und versuchen, das Kreuz dort auf dem Wahlzettel zu machen, wo mehr Naturschutz im Paket ist. Man kann lokal Partnerschaften bilden, sich in seinem Job und in der Gesellschaft engagieren, den Kindern Wissen vermitteln. Dennoch: Da es um globale Probleme geht und wir diese nicht allein – weder in nationalen noch in europäischen Grenzen – lösen können, geht es um sehr große Änderungen. Ich persönlich versuche zu verstehen, wie die Spielregeln einer globalen Gesellschaft lauten könnten, in der es uns Bürgerinnen und Bürgern und der nächsten Generation leicht gemacht wird, das Richtige zu tun. Damit wir nicht mit Subventionen und Fehlentscheidungen bei Infrastrukturen oder ökonomischen Abhängigkeiten alles immer nur noch schlimmer machen.

Gibt es Orte am oder im Meer, die Ihnen trotz allem Hoffnung geben?

Auf jeden Fall. Immer, wenn ich in die Tiefsee tauche, dann sehe ich diesen riesigen Raum, voller fremder Lebewesen, wie ein anderer Planet, wo wir noch vieles richtig machen könnten.

Wenn Sie sich für eine bislang ungeklärte wissenschaftliche Frage entscheiden dürften, die Ihnen beantwortet wird – welche würden Sie wählen?

Das Meer als Ursprung allen Lebens – wie lief das ab? Wie entstand das erste Leben, hat es sich wirklich an den heißen Quellen der Tiefsee zusammengekocht? Das würde ich wahnsinnig gerne wissen. Das ist die allergrößte Frage, die ich habe, und sie hat gar nichts mit uns Menschen zu tun.

Dieses Interview erschien in der Ausgabe 6.22 „Meer“. Das Greenpeace Magazin erhalten Sie als Einzelheft in unserem Warenhaus oder im Bahnhofsbuchhandel, alles über unsere vielfältigen Abonnements inklusive Prämienangeboten erfahren Sie in unserem Abo-Shop. Sie können alle Inhalte auch in digitaler Form lesen, optimiert für Tablet und Smartphone. Viel Inspiration beim Schmökern, Schauen und Teilen!

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