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Macron und Putin besorgt wegen Kämpfen um Berg-Karabach

Moskau/Paris (dpa) - Der französische Präsident Emmanuel Macron und sein russischer Kollege Wladimir Putin haben sich bei einem Telefonat besorgt über die anhaltenden Kämpfe um die Südkaukasusregion Berg-Karabach gezeigt. Es würden «immer aktiver» Extremisten aus Syrien und Libyen für die Kämpfe hinzugezogen, hieß es in einer Mitteilung des Kreml am Samstag.

Nach Informationen aus Élyséekreisen waren sich Macron und Putin einig, dass die Kämpfe beendet werden müssten, um eine Rückkehr zu Verhandlungen auf realistischer Grundlage zu ermöglichen. Die Hauptziele bestünden darin, den Verbleib des armenischen Volkes in der Region sicherzustellen und dem Leiden der Zivilbevölkerung ein Ende zu setzen, hieß es in Paris.

Armenien beklagt seit Wochen, dass islamistische Terroristen zu Tausenden als Söldner von Aserbaidschan und der Türkei in dem Konflikt eingesetzt würden. Eine offizielle Bestätigung, dass dort Kämpfer aus dem Nahen Osten im Einsatz sind, gibt es nicht.

Angesichts der Terroranschläge in Frankreich hätten die beiden Präsidenten auch die Entschlossenheit im Kampf gegen den Terrorismus in all seinen Erscheinungsformen unterstrichen, hieß es in Moskau.

Die beiden Präsidenten erörterten zudem den Krieg in der Ostukraine. Sie begrüßten Élyséekreisen zufolge den seit dem 27. Juli geltenden Waffenstillstand. Angesichts der Lage in Libyen sprachen sich nach Kremlangaben beide Staatschefs dafür aus, die Anstrengungen für eine baldige Normalisierung der Lage zu intensivieren.

Zudem hätten die Politiker über eine Vertiefung der Zusammenarbeit im Kampf gegen das Coronavirus gesprochen, hieß es in der Kreml-Mitteilung. Dabei sei es auch um die Entwicklung und die Produktion eines Impfstoffs gegangen. Putin wirbt international immer wieder für den russischen Corona-Impfstoff «Sputnik V», dessen Wirksamkeit von internationalen Experten nicht bestätigt ist.

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