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20 Tote bei Überfall in Krisenregion Darfur

Khartum (dpa) - In der sudanesischen Krisenregion Darfur sind bei einem Überfall mindestens 20 Menschen getötet worden. Bewaffnete Männer auf Pferden und Kamelen hätten am Freitagabend das Dorf Aboudos angegriffen, sagte Bürgermeister Ahmed Nimer. Darüber hinaus wurden 22 Menschen verletzt. Zudem seien Kühe, Schafe und andere Besitztümer gestohlen worden. Dem Bürgermeister zufolge leben die Angreifer erst seit kurzem in der Region. Sie wollten, dass die derzeitigen Bewohner das Gebiet verlassen, um selbst das Land kultivieren zu können.

In der westlichen Region Darfur brach 2003 ein Konflikt aus zwischen Bevölkerungsgruppen, die mehr politische Mitbestimmung forderten, und der Regierung von Sudans Präsident Omar al-Baschir. Regierungskräfte und die verbündete arabische Miliz Dschandschawid gingen dabei brutal gegen die Bevölkerung vor. Schätzungen zufolge kamen 300 000 Menschen ums Leben. In Zusammenhang mit dem Konflikt wird Al-Baschir vom Internationalen Strafgerichtshof unter anderem wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit gesucht.

Der 76-Jährige wurde im vergangenen Jahr nach 30 Jahren an der Macht vom Militär gestürzt. Die neue Übergangsregierung verhandelt derzeit mit mehreren Rebellengruppen aus Darfur und anderen Unruheregionen über Frieden.