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Ökonom Bofinger für Absenkung der Mehrwertsteuer wegen Corona-Krise

Berlin (dpa) - Der Ökonom und langjährige «Wirtschaftsweise» Peter Bofinger befürwortet zur Abfederung der Corona-Krise eine befristete Senkung der Mehrwertsteuer für Gastronomie und Einzelhandel. «Ich begrüße den Vorschlag einer temporären Absenkung der Mehrwertsteuer», sagte Bofinger der «Rheinischen Post» (Mittwoch). Die Bundesregierung solle eine solche Maßnahme jetzt schnell umsetzen. Bofinger zufolge sollten Restaurants, Cafés und Bars für zwei Jahre von einer Absenkung der Mehrwertsteuer auf sieben Prozent profitieren. Die Maßnahme solle auch auf andere Unternehmen wie den stationären Einzelhandel ausgeweitet werden, der im Wettbewerb mit Online-Handelsriesen vor allem jetzt das Nachsehen habe. «Für den Erhalt der Vielfalt in deutschen Innenstädten wäre eine geringere Mehrwertsteuer das richtige Mittel, befristet bis Jahresende», sagte Bofinger der Zeitung. Die Forderung nach einer reduzierten Mehrwertsteuer für die Gastronomie nach der Corona-Krise ist in der Politik umstritten. Der Gaststättenverband Dehoga hatte sie als Teil eines Rettungspakets vorgeschlagen. Derzeit gilt für Speisen, die in einem Restaurant, einem Café oder einer Bar verzehrt werden, eine Mehrwertsteuer von 19 Prozent. Für Gerichte, die der Gast mitnimmt oder nach Hause bestellt, fallen in der Regel nur 7 Prozent an. Am Mittwoch soll sich der schwarz-rote Koalitionsausschuss unter anderem mit dem Thema befassen.

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